Mozarts Geburtshaus (©Foto: Marikka-Laila Maisel)
Mozarts Geburtshaus (©Foto: Marikka-Laila Maisel)

Der Frühling in der UNESCO-Weltkulturerbestadt Salzburg steht ganz im Zeichen großer Jubiläen und spektakulärer Enthüllungen: Das weltweit berühmte Salzburger Marionettentheater feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit zwei Premieren und einem großen Festprogramm.

Salzburgs bedeutendste Kunstsammlung, die Salzburger Residenzgalerie, zählt ihren 90., das Museum der Moderne Rupertinum den 30. Geburtstag. In Mozarts Wohnhaus werden sensationelle neue Mozart-Bilder enthüllt.

Spektakuläre Mozart-Ansichten

Das Jahr 2013 beginnt mit einer großen Ausstellung zu Wolfgang Amadeus Mozart: Die Sonderschau „Mozart-Bilder – Bilder Mozarts. Ein Porträt zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ (26. Januar bis 14. April 2013) in Mozarts Wohnhaus zeigt erstmals einen Überblick über die wesentlichen historischen Bildnisse des Salzburger Genius Loci.

Die Vorbereitungen zur Ausstellung haben spektakuläre Erkenntnisse zu Tage befördert: Ein bisher fragliches Bild konnte definitiv als Mozart-Portrait identifiziert werden. Das Bildchen „Joh: Mozart 1783“ ist eine Miniaturmalerei auf Elfenbein, im Messingrahmen unter Glas, eingelassen in eine Tabakdose aus Schildpatt. Es ist das einzige Porträt, auf dem Mozart nach 1781 bis zu seinem Tod „en face“ dargestellt wird.

Im Zuge der Aufarbeitung sämtlicher Dokumente und Quellen konnte dieses Porträt eindeutig als Mozartbildnis von 1783 identifiziert werden und könnte durchaus eine Arbeit des bekannten Portrait-Malers Grassis sein, dem Mozart in Wien begegnet ist. Hingegen hat sich das bis heute als Mozart-Porträt gehaltene Bild „Knabe mit dem Vogelfest“ als Fälschung erwiesen.

Und das berühmte „unvollendete Bild“ von Joseph Lange war zu Lebzeiten Mozarts vollendet. Diese und noch mehr Mozart-Bilder der Ausstellung stammen aus der Sammlung der Stiftung Mozarteum Salzburg, der größten Sammlung originaler Mozart-Porträts, die um zahlreiche wertvolle und seltene Leihgaben aus ganz Europa ergänzt wird. www.mozarteum.at

Jünger als gestern

Am 5. Februar 1983 öffnete die „Moderne Galerie und Graphische Sammlung Rupertinum“ ihre Pforten. Damit erhielt Salzburg ein Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst, dessen Sammlung bis heute intensiv erweitert wurde.

Das Museum der Moderne Salzburg mit den beiden Häusern MdM RUPERTINUM und MdM MÖNCHSBERG hat sich im Laufe der Jahre in der internationalen Kunstlandschaft mehr als etabliert. Zum 30-jährigen Jubiläum zeigt das MdM RUPERTINUM unter dem Titel „Younger than Yesterday. 30 Jahre Museum der Moderne Salzburg“ (16. Februar bis 5. Mai 2013) drei Ausstellungen, die das Werk von jungen, aufstrebenden Künstlern aus Salzburg im Kontext ausgewählter Arbeiten aus dem Sammlungsbestand vorstellen.

Jede Kunstgattung und ihre künstlerischen Medien werden in jeweils einer Etage präsentiert. Mit dem Bereich der Installation setzt sich das 1990 gegründete Salzburger Künstlerkollektiv

Büro Josef Böhm“, bestehend aus Franz Bergmüller, Ingo Huyer und Hans Pollhammer auseinander. Die gebürtige Salzburgerin Elisabeth Schmirl (*1980) widmet sich der Malerei und Grafik. Barbara Musil (*1972) vertritt mit ihren originellen Arbeiten den Bereich der Fotografie und der neuen Medien. Die Jubiläumsausstellung schafft damit eine Plattform, die den genannten Künstlern die Möglichkeit bietet, ihr Werk erstmalig einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. www.museumdermoderne.at

Neues Jahr – neues Spiel

Rechtzeitig vor dem Jahreswechsel wurden vergangenen Dezember drei neue Ausstellungsräume im Spielzeug Museum eröffnet. Ein riesiges, begehbares Labyrinth, Spielsachen im Miniaturformat und historische Baukästen aus allen Epochen erwarten die jungen Besucher.

Bis 17. November 2013 heißt es „Hurra, die Eisenbahn ist da!“. Im Rahmen der großen Sonderausstellung zum Thema „150 Jahre Eisenbahn“ werden Spielzeug und Modelle aus drei Generationen gezeigt. Natürlich gibt es in der Eisenbahnausstellung jede Menge zum Spielen, Ausprobieren und Entdecken: Vom Rollenprüfstand und zwei Modelleisenbahnanlagen, die auf Knopfdruck in Betrieb genommen werden können, bis hin zur großen Holzeisenbahn zum Selberbauen.

Von 15. Juni 2013 bis 15. Juni 2014 dreht sich alles um eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen des Menschen: das Gesellschaftsspiel, eine besondere Form des unterhaltsamen, geselligen Zeitvertreibs.

Die Sonderschau „Du bist dran… Gesellschaftsspiele im Wandel der Zeit“ reicht von klassischen Kartenspielen – wie historischen Tarock-Karten oder Quartetten – über die so genannten Plan- und Brettspiele, die ihre Ursprünge bereits in der Antike haben, bis hin zu Lotto- und Glücksspielen. Neben den wertvollen Exponaten geht es vor allem um eines: um das Selber-Spielen. Auf die kleinen Besucher des Spielzeug Museums warten jede Menge Spiele zum Ausprobieren und verschiedene Kreativwerkstätten, in denen Spiele selbst gebastelt und gebaut werden. www.spielzeugmuseum.at

Hier tanzen die Puppen

Am 27. Februar 2013 feiert das Salzburger Marionettentheater seinen 100. Geburtstag. Gefeiert wird an diesem Tag mit der Premiere von „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, erstmals mit Live-Sprechern und Live-Musik. Die zweite Premiere des Jublilämsjahres findet am 20. September 2013 statt: „Alice im Wunderland“ wird zu allerersten Mal vom Salzburger Marionettentheater inszeniert.

Ab Mai 2013 können interessierte Besucher im Rahmen von Führungen einen Blick hinter die Kulissen des Marionettentheaters werfen. Ergänzt wird das Jubiläumsjahr durch eine Ausstellung „100 Jahre Salzburger Marionettentheater“ im Salzburg Museum (ab 26. September 2013), ein Puppenfestival (1. bis 7. Juli 2013) sowie eine Filmwoche im DAS KINO.

Die fantasievoll gestalteten Aufführungen des Salzburger Marionettentheaters berühren seit Generationen Jung und Alt gleichermaßen. Die Faszination der Marionetten liegt in ihrer Kunst, ein lebendiges Abbild des Menschen auf der Bühne zu erzeugen und dem Zuschauer die Illusion eines menschlichen Gegenübers zu geben.

Ab 27. Februar 2013 zeigt eine Ausstellung in den Foyers des Marionettentheaters die Geschichte der Marionetten von ihrem religiös begründeten Ursprung bis heute: Die spannende Ausstellung zeigt die Bedeutung des Puppenspiels in verschiedenen Kulturen der Welt, die Popularität der Marionetten im Salzburg des 17. und 18. Jahrhunderts sowie den Beginn und die Entwicklung des Salzburger Marionettentheaters im Lauf von 100 Jahren. www.marionetten.at 

Zeitgenössische Musik ganz klassisch

Ein zentrales Thema im Programm der Salzburg Biennale 2013 (1. bis 17. März 2013) sind die wechselnden Perspektiven der Komponisten von heute auf die Musik-Tradition von damals und auf eigene Frühwerke. Musik zu komponieren bedeutet auch, sich in Form von Annäherung oder Abgrenzung zu älterer Musik zu positionieren: Jeder neuen Komposition ist die vorausgegangene eingeschrieben.

Solche Einflüsse werden jedoch in unterschiedlichem Maß hörbar gemacht oder verwischt. Die Annährung an bestehende Musik wird zur Überschreibung und Re-Komposition, zum Erinnern und Vergessen, Vergehen und Wiederentstehen, Bleiben und Verwandeln.

Die Salzburg Biennale, Salzburgs Festival für zeitgenössische Musik, findet zum dritten Mal statt. In insgesamt 30 Veranstaltungen werden Werke von Komponisten aus 18 Ländern vorgestellt, darunter 6 Uraufführungen und 24 Österreichische Erstaufführungen. Die Konfrontation von Neuem mit Altem macht das Festival für ein „klassisch“ geschultes Publikum äußert reizvoll. Offene Aufführungsformate und ungewöhnliche Spielorte jenseits der Festspielhäuser machen einen besonderen Reiz aus. www.salzburgbiennale.at

Essen, Trinken und Genießen

Von 1. bis 31. März steht eine besondere kulinarische Aktion auf den Speisekarten der Salzburger Gastronomiebetriebe: Das Kulinarik-Festival „eat & meet“ wird zum 5. Mal die hohe Qualität von Küche und Keller in Salzburg in den Mittelpunkt rücken.

Einem ausgewählten Angebot an Speisen, „eat“, wird sein logisches Pendant zur Seite gestellt: der Genuss in geselliger Runde „meet“. 50 Betriebe in der Salzburger Altstadt tragen das ganze Jahr über dazu bei, dass Salzburg seinem Ruf als Hochburg des kulinarischen Genusses gerecht wird.

Einen hohen Stellenwert nimmt auch die Vermittlung von Wissen über die richtige Verwendung gesunder Lebensmittel ein. Das „eat & meet“ Festival ist damit ein wahres Fest des Genusses, bei dem die Salzburger Gastronomen ihr Können zeigen und weiterentwickeln können. www.salzburg-altstadt.at

Salzburger Passionssingen

Seit der Premiere im Jahr 2003 steht das Salzburger Passionssingen für die kunstvolle Verwebung von Volkskultur und Hochkultur und das nahtlose Ineinandergreifen von Musik und Schauspiel. Im 10. Jubiläumsjahr steht Nikodemus im Mittelpunkt des Passionssingens, das heuer zum ersten Mal in der Großen Aula der Universität Salzburg stattfinden wird (15. und 16. März 2013).

Nikodemus ist eine interessante Figur in der biblischen Schilderung der Leidensgeschichte Jesu. Als Mitglied des jüdischen Rates und als heimlicher Jünger Jesu plagen ihn schwere innere Konflikte – er schwankt zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen Macht und Ohnmacht. Die Frage nach Zivilcourage steht im Zentrum des Salzburger Passionssingen 2013 und verleiht diesem eine besonders aktuelle Note.

Josef Radauer, der Leiter des Tobi Reiser Ensembles, das neben dem Salzburger Passionssingen auch das Tobi Reiser Adventsingen in der großen Universitätsaula veranstaltet, verknüpft das spannende Passionsspiel bekannter Salzburger Laien-Schauspieler mit dem reichen Schatz an berührenden Passionsliedern und den Weisen des Ensembles Tobi Reiser zu einer tiefgehenden Einstimmung auf Ostern. www.tobi-reiser.at

Kunstgenuss vom Feinsten

Die Residenzgalerie Salzburg, die zu den kostbarsten Kunstschätzen des Landes Salzburg zählt, feiert ihr 90-Jahr-Jubiläum unter anderem mit einem Fest und einer Sonderausstellung.

In der großen Jubiläumsschau sind ab April bis Dezember 2013 Hauptwerke der Sammlung zu sehen, darunter herausragende Werke aus der Blütezeit der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts von Künstlern wie Rembrandt, Salomon Ruysdael, Jan Davidsz Heem, Peter Paul Rubens und Jan Bruegehl. Bedeutende italienische, französische und österreichische Barockmalerei und österreichische Meisterwerke des 19. Jahrhunderts von Künstlern wie Ferdinand Georg Waldmüller, Friedrich Amerling oder Hans Makart machen die Jubiläumsschau komplett. www.residenzgalerie.at

Quelle: Tourismus Salzburg

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert