In diesem ganz besonderen Jahr, in dem unsere Wahrnehmung für das Schöne und das Einzigartige schärfer ist als je zuvor, sollte man wahrlich das Beste aus einer Reise herausholen. Wir haben handverlesene Tipps für Kulturfreunde, Musikfans und Liebhaber der Stadt – damit gibt es ganz viel Salzburg im Herbst und Winter zu erleben!
1. Mit dem Christkind auf Tuchfühlung
Der Salzburger Christkindlmarkt am Dom- und Residenzplatz ist nicht nur ein Paradies für Freunde des stimmungsvollen Advents und der liebevoll ausgeführten Handwerkskunst, er ist auch Schauplatz für die Wahrung weihnachtlicher Bräuche.
So treiben Krampusse und Perchten ihr Unwesen, der Nikolaus verteilt Süßes am 6. Dezember und die Turmbläser sorgen für Gänsehautmomente, wenn die Lichter des Marktes gedimmt werden und die alten Weisen und Klänge von den Dombögen und Balkonen rundum erklingen.
Ein weiterer Höhe-punkt ist der Auftritt des Original Salzburger Christkindls und seiner Engel (Mittwoch und Sonntag). Kinderaugen beginnen zu leuchten, wenn das Christkind dabei hilft, Weihnachts-wünsche auf kleinen Zetteln zu notieren und sie mit einem Luftballon in den Himmel zu schicken. Salzburger Christkindlmarkt, 18. November bis 26. Dezember 2021, www.christkindlmarkt.co.at
2. Sich das ganze Jahr von Weihnachten umarmen lassen
Im Herzen der Altstadt finden sich nicht nur die Spuren Mozarts, großer Architekten und kulinarischer Besonderheiten – hier liegt auch das weihnachtliche Zentrum Salzburgs. Unddieses strahlt 365 Tage im Jahr. Denn das Salzburger Weihnachtsmuseum am Mozartplatz und der Shop „Christmas in Salzburg“ in der nahegelegenen Judengasse sind beinahe das ganze Jahr über geöffnet.
Was für den einen kitschig klingen mag, ist für andere der Himmel auf Erden. Besonders internationale Gäste schätzen diesen Einblick in eine unserer liebsten Traditionen österreichischer Lebensfreude. Und wer sagt denn, dass die Geschichte des Krampus und die Bedeutung von Adventkalendern nur im Dezember erzählt werden dürfen? Salzburger Weihnachtsmuseum am Mozartplatz, www.salzburger-weihnachtsmuseum.at
3. Salzburgs Charme im Winter erliegen
Der Besuch hochkarätiger Ausstellungen in den Museen und danach ein Stück Kuchen und eine wärmende Tasse Kaffee in einem der Traditionscafés. Die Schneewanderung über ei-nen Stadtberg und abends ein Konzert in barocker Atmosphäre.
Das Einkaufen in den Läden der pittoresken Getreidegasse und die digitale Schnitzeljagd für Kinder mit einer innovativen App. Als Kleinstadt bietet Salzburg viel Kultur und Natur auf engstem Raum. Die Wege sind kurz, das Angebot ist breit gefächert.
Auch beim Shopping wechseln sich jahrhundertealte Traditionsbetriebe mit internationalen Marken ab. Ob ein trachtiges Accessoire, ein handgefertigter Schirm oder die aktuelle Handtasche – die Geschäfte in der Altstadt laden zum Bummeln ein. Mit all dem wird der Wochenendtrip in die Mozartstadt für die einen zum Genuss urbaner Lebensfreude, während andere die Ruhe durch die unmittelbare Natur schätzen. Das kann nur Salzburg!
4. Auf den Spuren Mozarts wandeln
Wolfgang Amadeus Mozart ist Salzburgs bekanntester Künstler. Seine Musik verzaubert die ganze Welt und ist fixer Bestandteil im Veranstaltungskalender seiner Heimatstadt. Auch sein Leben war beeindruckend und es lohnt sich, in den beiden Mozart-Museen in Salzburg mehr über seine Familie, seine Reisen und seine Lebensbedingungen in Erfahrung zu brin-gen.
Eine weitere Möglichkeit, sich dem Genie und seiner bis in die Gegenwart reichenden Bedeutung zu widmen, ist „Stadtwandern: Mozart“, ein individueller Themenrundweg, der bekannte Veranstaltungsstätten mit zeitgenössischen Kunstwerken kombiniert, zu den schönsten Foto-Spots führt und gleichzeitig allerlei Wissenswertes liefert.
Musikalisch lässt sich Mozart besonders in der Mozartwoche erleben. Der Intendant Rolando Villazón schafft es, mit seinem Programm den Komponisten in verschiedenen Formaten zu feiern.
Durch Produktionen im Marionettentheater, mexikanische Mariachis zum Geburtstag am 27. Jänner oder dem „Würstel Amadé Mozart“ im Stieglkeller wird der große Komponist quasi ins Heute geholt. Mozartwoche 2022, 27. Jänner bis 6. Februar 2022, www.mozartwoche.at
5. Eine Welt für sich – das Marionettentheater
Zwischen Mirabellgarten und Salzach liegt ein kleines Universum: Im Salzburger Marionet-tentheater, einer Privatinstitution, werden seit 1913 Figuren wie die Königin der Nacht, Rum-pelstilzchen, Maria von Trapp oder der Kleine Prinz handgefertigt und zum Leben erweckt.
Die Puppen werden hier geschnitzt, bemalt, kostümiert und repariert, damit sie in den vielen Inszenierungen von Opern und Märchen ihren ganz eigenen Charme versprühen können. Die besondere Spielpraxis wurde 2016 sogar in die UNESCO-Liste der Immateriellen Kulturgüter aufgenommen.
Jeder Besucher, ob jung oder älter, wird „vermarionettet“, d.h. er kommt freudestrahlend aus diesem analogen Erlebnis heraus – in einer Zeit, die immer digitaler wird. Diese Faszination wird noch verstärkt bei einem Besuch hinter die Kulissen, der vor und nach den Nachmittagsvorstellungen sowie auf Anfrage möglich ist. Salzburger Marionettentheater, ganzjährig, www.marionetten.at
6. 20 Jahre Circuszauber beim Winterfest
Artisten, Magie und Akrobatik – das sind seit 20 Jahren die Zutaten für das Winterfest im Salzburger Volksgarten. Compagnien aus der ganzen Welt freuen sich Jahr für Jahr auf ih-ren Besuch in der Mozartstadt.
Denn hier findet das größte Circusfestival im deutschsprachigen Raum statt und es hat sich beim Publikum einen fixen Platz im Advent erobert. Während in der ganzen Stadt Lichter und weihnachtliche Gerüche für Romantik sorgen, verzaubern die Akrobaten ihre Besucher in den Zirkuszelten und führen sie in eine eigene Welt.
Zum Jubiläum präsentiert der neue Intendant und international gefeierte Akrobat David Dimitri sein erstes Programm. Winterfest, 9. Dezember 2021 bis 8. Januar 2022, www.winterfest.at
7. Salzburger Originale
Unzählige bekannte Künstler stammen aus Salzburg: Mozart Vater und Sohn, Herbert von Karajan, Georg Trakl und viele andere mehr. Auch in der Kulinarik gibt es Salzburger „Origi-nale“. Am bekanntesten ist sicher die Original Salzburger Mozartkugel der Familie Fürst, edel in der silber-blauen Folie verpackt. Das Bosna wurde der Legende nach auch in Salzburg er-funden und die Salzburger Nockerl sowieso.
Mit seinen drei Bergen, die für den Mönchsberg, den Kapuzinerberg und den Rainberg stehen, ist dieses Dessert ein kleines Wahrzeichen Salzburgs geworden. Nicht ganz so bekannt, aber dafür umso exklusiver, ist der weiße Kaviar vom Albino-Stör, der bei Walter Grüll in Grödig im Süden der Stadt erhältlich ist.
Und im Advent lockt der sogenannte „Haunsberger“ auf den Christkindlmarkt am Residenzplatz. Was man liebevoll als „Burger-gewordene Bosna“ beschreibt, gibt es nur jetzt und nur hier. Das kann nur Salzburg, www.salzburg.info/einzigartig
8. Ostern begann heuer im Oktober
Die Osterfestspiele, vor über 50 Jahren von Herbert von Karajan gegründet, haben sich als ein Festival etabliert, das den höchsten künstlerischen Qualitätsansprüchen entspricht. Christian Thielemann schafft schon seit 2013 gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden und hochkarätigen Künstlern aus der ganzen Welt, einen eigenen Musikkosmos zwischen Palmsonntag und Ostermontag.
Nachdem die Osterfestspiele 2020 abgesagt werden mussten und der Wunsch nach einem Live-Erlebnis groß war, haben die Organisatoren kurzerhand den Termin von April auf Oktober verschoben. Christian Thielemann eröffnete am 29. Oktober 2021 mit Mozarts Requiem diese besonderen „Osterfestspiele im Herbst“ und läutete ein herausragendes und vielseitiges Programm ein. Osterfestspiele Salzburg, 29. Oktober bis 1. November 2021, www.osterfestspiele-salzburg.at
9. Salzburg unter Tage erwandern
Salzburgs Dachterrassen und Stadtberge eignen sich herrlich für Panoramablicke und als Kulisse für einzigartige Fotos. Wer sich jedoch im September in Salzburg aufhält, kommt in den Genuss, Salzburg nicht nur von oben, sondern auch von unten zu erkunden. In dieser Zeit wird der Stollen des Almkanals gereinigt und das Wasser gestoppt. Das macht es mög-lich, sich vom Krauthügel bis zum Friedhof St. Peter auf einer Länge von 400 Metern durch den Berg zu bewegen – ausgestattet mit Gummistiefeln und Stirnlampe.
An der höchsten Stelle ist der Gang 2,20 m hoch, am Boden liegen jahrhundertealte Marmorplatten, die zum Teil wiederverwendete Grabsteine sind. Ein Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst! Almabkehr im Stiftsarmstollen, 4. bis 23. September 2021, www.almkanal.at/stiftsarmstollen
10. Wenn versteckte Winkel zu Jazz-Bühnen werden
Mozart und klassische Musik sind fixe Bestandteile des Kulturlebens in Salzburg. Kenner wissen, dass sich die Stadt auch wohlfühlt mit Musikstilen wie Volksmusik, Hip-Hop und Jazz. Letzterer wird im Oktober zum Hauptdarsteller auf Salzburgs Bühnen.
Die kostenlosen (!) Konzerte von „Jazz & The City“ fanden in Werkstätten, Weinkellern, Kirchen und großen Konzertsälen statt. Spaziergänge mit Musikern und Veranstaltungen im öffentlichen Raum sorgen für breiten Anklang.
Besonders beliebt sind die sogenannten „Blind Dates“: Zwei Acts, die noch nie miteinander gespielt haben, treffen sich zur öffentlichen Jam Session – Faszination und Leidenschaft sind dabei garantiert. Jazz & The City, 14. bis 17. Oktober 2021, www.salzburg-altstadt.at/de/salzburgjazz