Mit einem feierlichen Festakt in Anwesenheit von Bundesministerin Doris Bures und Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller wurde am 30. Juni 2011 der zweiröhrig ausgebaute Tauerntunnel offiziell in Betrieb genommen. Damit ist erstmals nach der Eröffnung der Scheitelstrecke (Eben-Rennweg) am 21. Juni 1975 die gesamte rund 192 Kilometer lange A 10 Tauernautobahn von Salzburg bis Villach durchgehend vierspurig beziehungsweise in den Tunneln zweiröhrig ausgebaut. „Das ist ein Meilenstein nicht nur innerösterreichisch, sondern international, denn die A 10 ist neben der Brenner- und der Pyhrn-Autobahn eine der wichtigsten Nord-Süd-Routen im europäischen Verkehrsgeschehen. Umso wichtiger sind die Investitionen in eine sichere Infrastruktur„, betonte Landeshauptfrau Burgstaller am 30.06.2011 bei der Eröffnung.
Bei dem Festakt erhielt Dipl.-Ing. Alexander Walcher, Kaufmännischer Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, das Große Verdienstzeichen des Landes Salzburg.
Der Bau von zweiten Tunnelröhren bildet das nachhaltig wirksamste Mittel, um die Verkehrsrisiken im Tunnel zu minimieren.
Zwei getrennte Röhren mit jeweils zwei Fahrspuren führen einerseits zur Entschärfung des unmittelbaren Gefahrenpotenzials, das von Verkehrstunnel mit Gegenverkehr ausgeht, und andererseits zu einer wesentlichen Verbesserung der Sicherheit für Verkehrsteilnehmer, unsere Erhaltungsmannschaften und nicht zuletzt der Einsatzkräfte“, betonte Asfinag-Vorstand Dipl.-Ing. Alois Schedl.
Daher wurde nach dem tragischen Unfall im Tauerntunnel 1999 von der Asfinag begonnen, bestehende Tunnelanlagen zu erweitern beziehungsweise technisch nachzurüsten.
„Wir haben Verbesserungen in Bezug auf Tunnelsicherheit versprochen und diese auch umgesetzt„, so Schedl. „Rund 3,7 Milliarden Euro wurden seit Beginn der Tunneloffensive 2001 für die Tunnelsicherheit ausgegeben. Bis 2014 investiert die Asfinag weitere rund 1,1 Milliarden Euro in die Erhöhung der Tunnelsicherheit. Diese Investitionen beinhalten Tunnelneubauten ebenso wie zweite Tunnelröhren, bauliche und elektromaschinelle Maßnahmen inklusive Generalerneuerungen sowie den Ausbau der Überwachungszentralen.“
Auch für Landeshauptfrau Burgstaller ist der Vollausbau des Tauerntunnels von großer Bedeutung: „Salzburg und der Tauerntunnel werden in den internationalen Verkehrsmeldungen deutlich seltener auftauchen, kilometer- und stundenlange Staus sollten der Vergangenheit angehören„, sagte Burgstaller und zeigte sich „erleichtert und glücklich, dass zwölf Jahre nach dem katastrophalen Brand im Tauerntunnel eine Sicherheitslücke geschlossen wird, immerhin galt der Tauerntunnel jahrzehntelang als Nadelöhr. Der erfolgreiche und im Zeitplan erfolgte Abschluss des Projekts hat in verkehrspolitischem und wirtschaftlichem Sinn enorme Bedeutung für das Bundesland Salzburg und weit darüber hinaus„, so Burgstaller.
Neben der Verkehrssicherheit ist natürlich auch die touristische Verbesserung der Situation im Bundesland Salzburg ein wichtiges Argument. „Die Tauernautobahn ist besonders für die Tourismusregionen in ihrer Nähe ein schneller und bequemer Zubringer für unsere Gäste“, betonte Verkehrs-, Wirtschafts- und Tourismusreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Haslauer anlässlich der Eröffnung.
„Schon bei der Entscheidung für den Bau der zweiten Tunnelröhren hat sich die Salzburger Landesregierung daher massiv für eine Entlastung der Anrainerinnen und Anrainer entlang der Strecke eingesetzt, und im Bereich Eben und Flachau ist die Entlastung mit den beiden Einhausungen bereits Realität. Nun haben auch die intensiven Verhandlungen der vergangenen Monate bezüglich einer Einhausung für Zederhaus zu einer Entscheidung zwischen Asfinag und Gemeinde geführt. Zederhaus bekommt damit die historische Chance, einen Riesenschritt zu mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger zu machen„, betonte Haslauer.
(Quelle: Landeskorrespondenz)
Weiterführende Artikel: 2. Tauerntunnel – die Details