2.473 Corona-Neuinfektionen von gestern auf heute (18.11.2021), mehr als 15.000 aktive Fälle, eine 7-Tage-Inzidenz von 1.719. 211 Covid-Patienten in Salzburgs Spitälern, davon 31 auf den Intensivstationen und eine Durchimpfungsrate von immer noch nur rund 62 Prozent.
„Wir sehen keine Alternative mehr zu einem Lockdown ab Montag. Betroffen sind alle Bereiche des täglichen Lebens. Das ist uns alles andere als leicht gefallen, aber die dramatisch steigenden Neuinfektionen und der sprunghafte Anstieg der stationär aufgenommenen Covid-Patienten lassen uns keine andere Wahl“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
„Als die Corona-Schutzimpfung im Vorjahr zugelassen wurde, haben wir nicht damit gerechnet, dass wir noch einmal in eine solche Situation kommen. Aber mit 40 Prozent Ungeimpften im Bundesland ist es unmöglich, die Pandemie ohne harte Maßnahmen in den Griff zu bekommen und eine Überlastung der Spitäler, die seit Beginn der Covid-Krise übermenschliches leisten, zu verhindern.
Der Lockdown ist nur ein kurzfristiges, aber jetzt leider notwendiges Mittel. Langfristig kommen wir nur mit einer hohen Durchimpfungsrate aus der Pandemie“, betont Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Ausgangsbeschränkungen mit wenigen Ausnahmen
Ab Montag 22.11.2021, 0.00 Uhr dürfen die Salzburgerinnen und Salzburger nur noch aus folgenden Gründen den privaten Wohnbereich verlassen:
- Deckung der Grundbedürfnisse
- Anderen Helfen und zur Impfung gehen
- Abwendung von Gefahr
- Berufliche Tätigkeit und Ausbildungszwecke
- Physische und psychische Erholung im Freien
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Haslauer: „Vorerst für zehn Tage.“
„Die Expertinnen und Experten empfehlen für einen wirksamen Lockdown drei bis vier Wochen. Ich hoffe, dass wir vor Weihnachten wieder öffnen können, sofern es die Lage zulässt. Vorerst gilt der Lockdown ab Montag für zehn Tage, dann müsse wir ihn gegebenenfalls verlängern“, so Haslauer und er fügt hinzu: „Wir sind gemeinsam mit Oberösterreich an Bundesminister Mückstein herangetreten, den Lockdown zu verordnen. Damit gibt es einheitliche Maßnahmen, falls weitere Bundesländer folgen.“
Schulen bleiben offen, für die, die es brauchen
Um die Neuinfektionen zu senken und damit die Spitäler und deren Personal zu entlasten, sind Eltern, die ihre Kinder daheim betreuen können, aufgerufen, die Kinder nicht in die Schule zu schicken. Für alle jene, die die Schule brauchen, bleibt diese auch offen.
Stöckl: „Impfung wirkt.“
„Die Impfung wirkt, dass sehen wir vor allem in den Krankenhäusern. Von den derzeit 31 Covid-19-Intensivpatienten sind 27 ungeimpft. Die restlichen vier sind Risikopatienten, sei es aufgrund des Alters oder der Vorerkrankungen. Seit September wird die Auffrischungsimpfung in Salzburg durchgeführt.
Mittlerweile können sich alle ab 18 Jahre, bei denen die zweite Dosis bereits vier Monate her ist, den Schutz auffrischen lassen. Nur die Impfung bringt uns dauerhaft und endgültig aus der Krise. Daher rufe ich alle auf, sich schützen zu lassen, anders geht es nicht“, betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Juhasz: „Schutzimpfung Weg aus der Pandemie.“
„Als jene Person im Land, die für die Gesundheit der Menschen zuständig ist, tat es weh, im vergangenen Sommer zusehen zu müssen, wie tausende Impftermine ungenutzt verstrichen sind. Es ist eine traurige Tatsache, dass 40 Prozent der Menschen die Schutzimpfung nicht in Anspruch nehmen. Von diesen ging auch die vierte Welle aus, die durch die Impfdurchbrüche auch auf andere übergegriffen hat. Außerdem ist derzeit die hohe Inzidenz bei den Kindern, die wir noch nicht schützen können, ein riesiges Problem, daher lassen Sie sich bitte impfen und gehen sie zur Auffrischung“, so Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.
Pusch: „Impfen und auffrischen!“
„Wir haben jetzt zwei ganz klare Ziele in Salzburg: Die Durchimpfungsrate muss auf 80 bis 85 Prozent steigen, sonst ist die nächste Welle nur eine Frage der Zeit. Und die Auffrischungsimpfung für alle die sich bis zum Sommer schützen haben lassen noch in diesem Jahr. Das verhindert viele Krankenhausaufenthalte und Todesfälle“, so Dr. Rainer Pusch, Impfkoordinator des Landes.
Impfungen sind weiterhin sieben Tage die Woche möglich in 400 Ordinationen, neuen Impfstraßen und bei zahlreichen Sonderaktionen. „Alleine diese Woche gab und gibt es 90 Impfaktionen ohne Anmeldung, nächste Woche über 100 und am Samstag eine große Aktion am Flughafen. Wir werden allen Salzburgerinnen und Salzburgern eine Erst-, Zweit- oder Drittimpfung anbieten können“, so Pusch.
Zeitrahmen des Lockdowns
Die erwartete Verordnung des Bundes zum Lockdown für Salzburg und Oberösterreich wird jedenfalls von Montag, 22. November, bis 1. Dezember 2021 gelten. „Die Experten vermuten, dass wir eher drei Wochen brauchen, um die Zahlen in den Griff zu bekommen. Meine Hoffnung ist, dass wir noch vor Weihnachten aufsperren können, aber garantieren kann ich es nicht“, so Haslauer.
Der Leiter der Landesstatistik, Gernot Filipp, hat die Zahlen zum Tag und auch eine Prognose: „Insgesamt sind nach wie vor aus allen Daten keine Anzeichen von Entspannung sichtbar“, so Filipp. Die Inzidenz bei den ungeimpften Personen beträgt derzeit 3.480 und bei den geimpften 980. Außerdem: „Das Durchschnittsalter der Intensivpatienten liegt bei 63 Jahren. 77 Prozent der Covid-Patienten auf der Normalstation und 44 Prozent auf der Intensivstation sind über 65 Jahre alt“, so Filipp.
LK_211118_30 (mw/bk/mel)