Mit einer Festveranstaltung in der Felsenreitschule werden die Salzburger Festspiele 2011 am Mittwoch, 27. Juli 2011, um 11.00 Uhr eröffnet. Nach der Begrüßung durch Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler, dem 4. Satz (Allegretto: Ulice – die Straße) aus Leoš Janáčeks „Sinfonietta“, gespielt vom Mozarteumorchester Salzburg unter der Leitung von David Afkham, und Grußworten von Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller wird die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Dr. Claudia Schmied sprechen.

Im Anschluss daran wird Bundespräsident Dr. Heinz Fischer die 91. Salzburger Festspiele eröffnen.

Musikalisch geht es weiter mit „Drei Orchesterliedern“ von Richard Strauss (Waldseligkeit op. 49/1; Ruhe, meine Seele op. 27/1; Cäcilie op. 27/2), gesungen von der Sopranistin Angela Denoke.

Es folgt die Festrede von Dr. Joachim Gauck.

Den musikalischen Abschluss bildet der 4. Satz aus der Symphonie Nr. 4 G-Dur von Gustav Mahler („Wir genießen die himmlischen Freuden“ aus „Des Knaben Wunderhorn“) in einer Bearbeitung für Kammerensemble und Sopran von Erwin Stein in der Besetzung Christiane Karg (Sopran), Renaud Capucon, Katja Lämmermann (Violine), Antoine Tamestit (Viola), Clemens Hagen (Violoncello), Alois Posch (Kontrabass), Albrecht Mayer (Oboe), Sebastian Manz (Klarinette), Magali Mosnier (Flöte), Herbert Schuch (Klavier), Gereon Kleiner (Harmonium), Martin Grubinger und Leo Schmidinger (Schlagzeug) sowie die Landeshymne und die Europahymne.

Bei der Gründung des Festivals standen für Max Reinhardt und die anderen Gründerväter das Friedenswerk und der Glaube an Europa im Mittelpunkt.

Es sei gelungen, mit Joachim Gauck eine spannende Persönlichkeit für die Eröffnungsrede zu den Salzburger Festspielen zu gewinnen, so Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller: „Er hat sich in seinem gesamten Wirken für die Freiheit und Einheit der Menschen, für politische Aufklärung und für Versöhnung eingesetzt.

Joachim Gauck, den „Reisenden Demokratielehrer“, in Salzburg zu Gast zu haben, sei besonders in einer Zeit großer politischer Umbrüche besonders erfreulich.

Gegen Vergessen und für Demokratie

Joachim Gauck wurde 1940 in Rostock geboren und war nach dem Studium der Theologie von 1958 bis 1989 als Pastor tätig. Europaweite Bekanntheit erlangte er, als er 1989 eines der führenden Mitglieder des „Neuen Forums“, der Bürgerbewegung der DDR, wurde.

Von 1990 bis 2000 war er erster Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde, auch „Gauck-Behörde“ genannt. Die deutsche Presse würdigte ihn für die herausragende Ausübung dieses Amts als „Organisator der Wahrheitsfindung“ und als „Herrn der Akten und Hüter der Regeln“.

Seit 2003 ist Gauck Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Der Verein setzt sich für Toleranz und Demokratie und gegen die Ausgrenzung von Minderheiten, politischen Extremismus und Fremdenfeindlichkeit ein.

2010 wurde Gauck als Kandidat für die Wahl des neuen Bundespräsidenten in Deutschland nominiert und unterlag erst im dritten Wahlgang dem Gegenkandidaten Christian Wulff.

Joachim Gauck ist Träger zahlreicher Preise und Auszeichnungen: So wurde ihm das Bundesverdienstkreuz I. Klasse mit Stern verliehen, ebenso Ehrendoktorwürden zahlreicher Universitäten. 2010 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis für sein Buch „Winter im Sommer – Frühling im Herbst. Erinnerungen“. Heuer wurde Gauck mit dem renommierten Ludwig-Börne-Preis ausgezeichnet.

(Quelle: Landeskorrespondenz Land Salzburg)

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