Die Salzburger Festspiele sind auch im 91. Jahr ihres Bestehens mehr denn je ein Magnet. Drei Dinge machen den besonderen Zauber aus, der allsommerlich 230.000 Gäste aus 36 Ländern in die Mozart-Stadt zieht.
Zum ersten bieten die Salzburger Festspiele ein umfassenderes künstlerisches Angebot als jedes andere Festival: 190 Aufführungen in 35 Tagen an 14 Spielorten in den Sparten Oper, Konzert und Schauspiel. Von Mozart bis zur Moderne, von der klassischen Deutung bis zum theatralen Experiment. Eines aber ist immer oberstes Gebot: die Qualität.
Zum zweiten kann der Besucher hier Kunstgenuss mit Urlaub verbinden. Tagsüber laden die Seen des Salzkammerguts zu Ausflügen und abends genießt man die barocke Altstadt.
Zum dritten bieten die Salzburger Festspiele ein bestimmtes Flair. Die Hofstallgasse und die gesamte Stadt sind gleich einem hochkulturellen Laufsteg – den Eintritt dazu erwirbt man mittels Festspielkarten.
Die Festspielgäste wählen täglich zwischen 5 und 9 Veranstaltungen. Welche Höhepunkte erwarten sie von 27. Juli bis 30. August?
Das Dream-Team Riccardo Muti und Peter Stein bringt Verdis Macbeth, Christian Thielemann und Christoph Loy schaffen mit Richard Strauss Frau ohne Schatten einen weiteren Opernhöhepunkt dieser Saison.
Erstmals im Großen Festspielhaus ist Leoš Janáčeks Oper Die Sache Makropulos zu sehen. In der Titelrolle ist Angela Denoke in der Regie von Christoph Marthaler zu erleben. Die Wiener Philharmoniker spielen unter Esa-Pekka Salonen.
Ein Mozartschwerpunkt, wie man ihn sonst nur in den Mozart-Jubeljahren genießen konnte, ist für 2011 geplant. Dieser wird mit drei Orchestern besetzt: Das Orchestra of the Age of Enlightenment übernimmt unter dem jungen Briten Robin Ticciati Le nozze di Figaro. Les Musiciens du Louvre spielen unter ihrem Gründer Marc Minkowski Così fan tutte. Die Wiener Philharmoniker widmen sich unter der Leitung von Yannick Nézet-Séguin Don Giovanni.
Das programmatische Herzstück der Konzerte 2011 bilden die Reihen Der Fünfte Kontinent und die Mahler-Szenen. Die Kontinente stellen im fünften Jahr exemplarische Kompositionen der letzten Jahrzehnte einander gegenüber.
Im Schauspielprogramm 2011 inszeniert Nicolas Stemann beide Teile von Goethes Faust als Marathonvorstellungen an vier Wochenenden auf der Perner-Insel Hallein.
Die Uraufführung Immer noch Sturm ist vielleicht Peter Handkes persönlichstes Werk. Dimiter Gotscheff führt Regie.
Thomas Ostermeier kehrt mit der Inszenierung von Shakespeares Maß für Maß nach Salzburg zurück. In den Hauptrollen sind Gert Voss und Lars Eidinger zu sehen.
Roland Schimmelpfennig, dessen Die vier Himmelsrichtungen uraufgeführt wird, sagt: „Gelungene Stücke nehmen ihre Zuschauer mit, sie machen neugierig, sie stören Gewohnheiten, es entstehen neue Blickrichtungen. Diese Stücke entwickeln einen Sog, sie sind unberechenbar und – unwiderstehlich.“
Die Salzburger Festspiele sind sicher, dass das Programm 2011 einen solch unwiderstehlichen Sog entwickeln wird.
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