„Mariä Himmelfahrt“ gehört als eines der ältesten Marienfeste zu den religiösen Hauptfesten des Jahres und wird von der katholischen Kirche am 15. August gefeiert. „Das Fest wird auch von russisch- und georgisch-orthodoxen Kirchen als Entschlafung oder Dormition am 15. August nach dem alten Kalender bzw. am 28. August nach dem neuen Kalender begangen. Die Syrisch-Orthodoxen feiern den Hinübergang Mariä, und auch die maronitische Kirche feiert am 15. August„, erklärte Dr. Ulrike Kammerhofer vom Salzburger Landesinstitut für Volkskunde am August 2012.

In Österreich wird dieser Tag auch als „Hohe Frautag“ oder „Große Frauentag“ bezeichnet und seit 1.500 Jahren gefeiert. Er war ab 582 weit verbreitet und wurde vom Kirchenlehrer, dem heiligen Kyrill von Alexandrien, eingeführt. Auch der Gelehrte Beda Venerabilis und die Synode von Salzburg-Freysing, erwähnen das Fest.

Die Segnung der Kräuter zu Mariä Himmelfahrt

Die volkstümlich genannte Kräuterweihe, eigentlich handelt es sich hier um eine Segnung, ist in deutschsprachigen Ländern seit dem 10. Jahrhundert urkundlich belegt“, so Kammerhofer.

Die Kräuter sind bis heute ein Symbol weiblicher Fürsorge für die Familie. Rund um Mariä Himmelfahrt stehen viele heilkräftige Kräuter in der Hochblüte. Sie sollten im Laufe der Geschichte gegen alle möglichen Verzauberungen und Krankheiten helfen sowie Eheglück und Kindersegen herbeiführen.

So flehen etwa Gläubige mit dem „Frauenbuschen“ wie mit Litaneien und Liedern: „Bitt’ Gott für uns Maria!“ Der Kräuterbuschen wird oft im Ganzen getrocknet und im Herrgottswinkel aufbewahrt. Viele Menschen werfen bei Unwettern Blätter ins Herdfeuer oder zerreiben sie zwischen den Fingern. Kranken Menschen kann man davon kleine Anteile in einen Tee geben.

Auch dem leidenden Vieh wird davon etwas unter das Futter gemischt. Mit Weihrauch, Palmkätzchen von der Palmweihe und Birkenblättern von Fronleichnam vermischt wird er zum Räuchern verwendet. „Segensbräuche sind eine traditionell vertraute Form der Trostsuche in beängstigenden Situationen. Es wäre zu einfach, sie als Aberglaube abzutun“, so Kammerhofer.

In den „Wurzbuschen“ werden Gewürz- und Heilpflanzen gebunden. Diese blühen im August auf Wiesen, im Wald und im Hausgarten und werden für Küche und Hausmedizin getrocknet. Häufig sind es Arnika, Baldrian, Benediktenkraut, Dost (Majoran), Estragon, Frauenmantel, Johanniskraut, Kamille, Königskerze, Mariendistel, Melisse, Pfefferminze, Preiselbeer- und Heidelbeerkraut, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe, Spitzwegerich, Taubnessel, Tausendguldenkraut, Thymian, Wermut und Getreide.

Der dicht und rund gebundene „Neunerbuschen“ besteht in Salzburg z. B. aus Johanniskraut, Schafgarbe, Baldrian, Arnika, Königskerze (in der Mitte), Kamille, Wermut, Pfefferminze und Tausendguldenkraut. „Gerne wird eine als magisch geltende Zahl an Kräutern, meist sieben, neun oder drei mal neun, verwendet“, so Kammerhofer, „und im Mittelalter waren viele Blumen Symbole für die Eigenschaften Mariens, sie selber wurde als duftende Blume und Garten der Tugenden gerühmt und gemalt.“

Darstellungen der Gottesmutter Maria

Maria wird meist in Weiß als Symbol der Unschuld und mit Blau als Zeichen des Himmels sowie mit Rot als Symbol der barmherzigen Liebe dargestellt. Die „Aufnahme in den Himmel“ zeigt oft die aufschwebende junge Maria, die von Engeln begleitet und von Gottvater und Christus in den Wolken erwartet wird. Ältere Darstellungen bilden darunter das Sterbelager umgeben von Aposteln oder das Haus der Maria ab.

Quelle: Landeskorrespondenz Salzburg

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